Seide
Seide steht für Würde, Macht, Reichtum, Feinheit, Eleganz und Adel. Sie kann verführerisch oder herrschaftlich und königlich sein. Die besondere Wirkkraft der Seide erklärt sich energetisch aus ihrer Entstehung. Wenn die Seidenraupe ihren Kokon spinnt, dann, wie Rudolf Steiner betont, immer in Richtung des Sonnenlichtes, wodurch die Form der Lemniskate als gewobenes Sonnenlicht entsteht.
Für die Kleidung ist die reinigende Wandelkraft der Seide bedeutungsvoll, denn als gesponnenes Licht schwingt sie zwischen Kosmos und Erde und entspricht damit der Wesensart des Menschen, als Geistwesen hier auf Erden, Mittler zwischen Himmel und Erde zu sein. Sie schützt vor schädigenden Einflüssen, lässt aber die guten kosmischen, feinsten Einwirkungen durch. Deshalb, aber auch weil sie immer richtig temperiert und in ihrer Beschaffenheit von allen Stoffen der menschlichen Haut am ähnlichsten ist, ist Seide für Babys und Kleinkinder so heilsam. Dem Erwachsenen dient sie besonders in der Nacht, in der er schutzloser ist als über Tag – einer der Gründe, um für Bettzeug und Bettkleidung die Bouretteseide zu wählen.
Seide bietet zudem Schutz in Zeiten angespannter Seelen-Gestimmtheiten, weswegen sie in Perioden innerer Entwicklungsprozessen unterstützend sein kann. Früher wurde sie zur Stärkung des Herzens, als Hautpflege- und Heilmittel verwendet. Seide wärmt im Winter und kühlt im Sommer. Sie ist, analog gesehen, kühl und damit distanzierend wie das Königliche, aber auch wärmend und einnehmend, wie die Verführerin.
Aus: Kleidung, wie sie schützt und stärkt von Harald Jordan